Camino del Norte

Camino del Norte

Dienstag, 30. September 2014

Leon

Habe heute bis um 8 geschlafen und habe mir für 6€ dann ein mega Frühstück gegönnt. Hier ist es echt günstiger. Ich beschloss erst einmal ohne Wäsche zu dem Waschsalon zu gehen um zu schauen ob es wirklich einer ist denn in der Touristeninfo sagte man mir es gäbe keinen. Ich schlug vor das er einen aufmachen soll weil ihn ja jeden Tag danach einer fragt. Das fand er eine gute Idee!

Der Waschsalon war tatsächlich einer und von dort ging ich 1,5 km zum Outdoorladen um nach einem Schlafsack zu schauen. Ich bekam einen der leichter und wärmer ist als meiner jetzt und gibt damit zum Hotel zurück. Meinen brauchte ich also nicht waschen. In einem Supernarkt bekam ich dann noch das gewünschte Spray. Ich sprühte meinen Rucksack ein und stellte ihn in einem Müllbeutel auf den Balkon. Meine Wäsche stopfte ich in Einkaufstüten und zog damit los. Ganz schön schwer das Zeug wenn es nicht auf dem Rücken ist...

Im Waschsalon kam alles in die Maschine und stellte fest das diese nur bei 40 Grad wusch und nicht bei 60 Grad. Ich stand kurz vor einem Schreikrampf!!! Während die Wäsche wusch googlete ich wie heiß ein Trockner wird. 70-75 Grad... Na bitte! Geht doch... Also alles in den Trockner und hoffen das es überlebt. Dann zurück zum Hotel. Das war ne halbe Weltreise...

Im Hotel habe ich erst mal alles andere weggeschmissen und zog nach einer Dusche meine Sachen an. Es könnte ein klein bisschen kleiner geworden sein aber das wird schon...

Mittlerweile war es 14:30 und ich war fix und alle, hatte aber alles Erledigt. In einem Restaurant bestellte ich Salat und Wein. Der Salat kam auf einer riesigen Platte und war zum niederknien lecker!!! Ich aß eine Weile und legte nach dem ersten Sättigungscefühl eine Pause ein... So verbrachte ich 1,5 Stunden damit meinen Salat und 2 Gläser Wein zu genießen. Im Anschluss ging ich ins Hotel, befreite meinen Rucksack zum entlüften denn er stank gewaltig und legte mich ne Runde hin.

Um 6 wurde ich wieder wach und zog mir was wärmeres an. Das passte alles noch prima. Ich besichtigte für 5€ die Kathedrale die wunderschön ist. Danach ging ich in die Bar in der ich am Abend zuvor auch war. Ich bestellte einen Wein, Hunger hatte ich mal wieder nicht wirklich... Ich kann hier irgendwie nicht richtig essen obwohl ich ja müsste...der Salat war wirklich lecker aber auch nur Salat. Der Kellner brachte mir Nüsse. Beim 2. Wein 2 sehr leckere Brote mit Schrimpssalat drauf. Und den 3. Wein hat er mir geschenkt mit einem riesen Stück Brot und jede Menge Schinken dabei... Na wenn das kein Glück ist (-;

Morgen geht es weiter aber ich werde nicht um 5 Aufstehen und hoffen das ich trotzdem ein Bett bekomme... Auch ohne Reservierung. Ich habe 21 km vor mir und werde mir die Zeit nehmen die ich brauche und hoffen das es kein Problem wird....










Santander - Leon

Es habe so viele auf Facebook geantwortet! Danke!!! Ich weiß nun was ich tun muss und bin wieder motiviert. Nach einem tollen Frühstück gebe ich am Bahnhof Denise das Spray wieder. Die Fahrt mit ALSA ist super komfortabel und am späten Mittag erreiche ich Leon. Ich suche mir ein Hotel und checke für 2 Tage ein. Auch hier habe ich wieder Glück und finde direkt an der Kathedrale ein super Hotel zum kleinen Preis. Ein Waschsalon wird mir auch gezeigt. Der ist 1,2 Km entfernt. Aber zuerst brauche ich neue Kleidung. Ich laufe 2,5 Km zu einem Outletcenter und kleide mich für 35€ komplett neu ein! Auf dem Rückweg besorge ich mir noch Fenistilgel und Müllbeutel. Ich finde es total blöd bei der Hitze hier ewig rumzulaufen aber es nützt nichts.

Im Hotel packe ich alles in die Beutel, gehe duschen und ziehe meine neuen Sachen an. Man sehe ich peinlich aus. Mein Pullover ist blass gelb und einfach lächerlich aber er hat nur 4€ gekostet. Für einen Tag muss es gehen. Es ist 6 Uhr bis ich mich endlich mal setzten kann. Die Sonne ist schon weg, also muss der Rest bis Morgen warten.

Ich gehe etwas essen und am Nachbartisch sitzt eine Pilgerin. Es kommt ein weiterer Pilger zu ihr und er lädt mich zu ihrem Tisch ein. Es kann ja nicht sein das eine Pilgerin alleine sitzt! Das mag ich (-: Er kommt aus Calefornien und sie aus Australien. Sie hat einen echt tollen Akzent! Sie erzählt das hier immer noch alle um 5 aufstehen und sie sich immer ein Bett in der Herberge reserviert. Na toll... Genau das was ich nicht wollte!

Wir haben einen schönen Abend und ich falle um 23 Uhr müde ins Bett....

Güemes - Santander

Gut versorgt mache ich mich auf den Weg. Der erste Kilometer tut immer sehr weh aber dann geht es. Für heute ist Regen angesagt. Mal sehen ob es stimmt. Es geht mal wieder an der Straße 3 km bergab. Laut Pilgerführer führt der offizielle Weg an der Straße nach Santander. Ich muss also gut aufpassen um an der Küste entlang gehen zu können. Als ich stehen bleibe um zu lesen holen mich die beiden Koreanerinnen ein. Sie haben in ihrem Führer nur den Weg an der Straße beschrieben also beschließen wir zusammen weiter zu gehen. An einer Bushaltestelle soll der Pfeil geradeaus zeigen, wir sollen aber rechts abbiegen. Da ist eine Bushaltestelle aber der Pfeil zeigt nach rechts. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Es ist aber so warm das ich nur den Rucksack abdecke und meine Cappi anziehe. Wir folgen weiter den Pfeilen und ich frage mich wann wir denn abbiegen müssen. Da erscheint ein Pfeil der bestimmt wieder zur Straße führt wie beschrieben. Wir laufen also weiter und können das Meer schon hören. Es geht eine Weile bergab und dann sind wir am Meer! Und an einem Strand der nach 50 Metern an einem Felsen endet.... Mist! Also alles wieder rauf und doch dem Pfeil hinterher. Er führt uns doch tatsächlich zur gewünschten Steilküste. Wir machen Fotos und sind froh. Nach einer Weile merke ich, meine Cappi ist weg... Also gehe ich zurück zu der Stelle an der wir Fotos gemacht haben. Aber da ist sie nicht. Noch weiter will ich nicht gehen... Also bleibt sie zurück. Der Regen hat auch mittlerweile auf gehört.

Ich komme zu dem Schluss das der Weg nun mittlerweile doch richtig ausgepfeilt ist. Das finden die Koreanerinnen auch. An einer Stelle steht eine Mülltonne auf der der Pfeil nach Links zeigt. Laut Pfeil und meinem Ausblick müssten wir aber eigentlich geradeaus. Die Koreanerinnen gehen aber links und nach wenigen Metern kommt der nächste Pfeil. Okay... Schließlich habe ich mich schon mal geirrt. Also weiter...

Wir steil bergab und dann wieder steil bergauf bis wir wieder zur Küste kommen. Scheint doch richtig zu sein. Wir gehen im recht großem Abstand zum Meer dort entlang. Komisch, sollte doch direkt dort her gehen.... Ich würde auch gerne eine Pause machen aber lieber am Wasser. Vielleicht geht es ja gleich dort hin. Aber der Weg biegt in die andere Richtung ab... und auf einmal sind wir an der Straße! Scheisse! Scheisse! Scheisse!

Es geht eine Weile bergab und ich ärgere mich tierisch. Ich will endlich ne Bar wo ich Pause machen kann, auf der Straße geht das ja schlecht. Wir treffen Passanten die uns sagen wie die Straße heißt wo die Fähre nach Santander hin fährt. Ich gebe es ins GPS ein und stelle fest das wir 5 km Umweg gelaufen sind... So ein Mist!

Nach einem Kilometer kommt endlich eine Bar und ich verabschiede mich von den Beiden denn sie wollen weiter gehen. Ich möchte nach 15 km endlich was essen...

Nach der Pause geht es mir deutlich besser und so schaffe ich die letzten 5?
 Km auch noch. Mit der Fähre Fähre ich nach Santander was sehr schön ist! Die Fahrt dauert 25 Minuten. In Santander gehe ich in die Apotheke und hole mir neue Pflaster für meine Ferse. Ich suche mir ein Hotel im Internet und auf dem Weg dorthin treffe ich Denise aus der Schweiz wieder. Sie ist von Bettwanzen befallen und schon seit gestern da. Sie will noch eine Nacht bleiben und dann weiter. Sie erzählt das Mie auch welche hat, das haben sie sich beide in Noja geholt. Wir verabreden uns zum essen am Abend.

Im Hotel freue ich mich über das schöne Zimmer und vorallem über die Badewanne! Nach dem Baden betrachte ich mich im Spiegel und denke: oh mein Gott! Das sind keine Mückenstiche sondern Bettwanzen! Und zwar überall! Ich zähle 48 Bisse die mittlerweile ordentlich jucken...

Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt gehe ich wieder in die Apotheke und hole mir eine Salbe gegen den Juckreiz. Denise erzählt das sie die auch.bekommen hat aber Fenestil ihr besser hilft. Außerdem hat sie ein Spray gekauft mit dem sie ihre Sachen aufgesprüht hat.

Wir gehen wunderbar essen und haben einen sehr schönen Abend! Zum Schluss gehen wir wieder in die Apotheke um das Spray zu kaufen. Der Apotheker lacht schon, hat das Spray aber nicht. Denis gibt mir ihres. Ich werde es ihr am nächsten Morgen zurück geben.

Im Hotel überlege ich auf den Csmino Frances zu wechseln. Die Etappen sind mir hier eindeutig zu lang für meinen kaputten Fuß. Ich muss so oder so mit dem Bus einiges überspringen weil ich bei meinem Tempo es nicht in meiner Zeit schaffe. Ich will morgen früh entscheiden ob ich nach Gijon oder nach Leon fahre.

In der Nacht drehe ich fast durch vor lauter Juckreiz. Die Creme hilft tatsächlich nur bedingt. Ich überlege nach Hause zu fliegen. Irgendwie habe ich nur Pech... Um 5 Uhr morgens poste ich auf Facebook ob jemand Rat für mich hat wegen der Wanzen und schlafe dann endlich wieder ein...














Noja - Güemes

Um 8:15 habe ich meine Sachen gepackt und es geht los. Die Nach war nicht so schlimm wie ich dachte doch ich habe die ganze Zeit von Bettwanzen geträumt. Die Herberge ist so ekelig und wenn es in der Nähe etwas anderes gegeben hätte wäre ich gegangen aber noch mal 10 km waren zuviel für meinen Fuß.

Ich laufe nach Noja am langen und wunderschönen Sandstrand entlang. Es ist traumhaftes Wetter und wunderbar ruhig. Denise aus der Schweiz ist etwas vor mir, verschwindet aber bald aus meinem Blickfeld. In Noja frühstücke ich erst mal gemütlich wobei die Ruhe auch hier wieder durch den Fernseher gestört wird. Grausam die Dinger...

Ich bin schnell aus der Stadt raus die schon erkennen lässt das auch hier die Bewohner nicht arm sind. Überall sehe ich Orte mit traumhaften Häusern. Den Menschen hier scheint es gut zu gehen! Das merke ich auch an den Preisen.

Ich laufe über Felder und die Sonne fängt an zu brennen. Auch heute ist es heiß... Trotzdem habe ich einen guten Lauf und fühle mich wohl. Nach 10 km komme ich an die völlig neue Herberge mitten im Nichts. Sie ist noch nicht geöffnet aber ich kann durch die Scheiben rein sehen. Es sieht ordentlich  aus und es werden sogar Cocktails verkauft! Habe ich auch schon öfter gesehen...

Nach der Herberge geht es steil bergauf. Bei der Hitze nicht ohne aber ich merke das meine Kondition sich verbessert hat. Oben angekommen geht es mal wieder auf der Straße weiter... Ohne Bürgersteig natürlich! Ich entdecke eine Treppe an einem Hauseingang die im Schatten liegt und mache eine kurze Pause. Ich habe Hunger! Mie aus Dänemark kommt vorbei. Sie ist 24 und wirklich hübsch. Wir unterhalten uns kurz, sie hat das gleiche Ziel wie ich.

Der Rest der Strecke ist nicht so schwer worüber ich sehr froh bin bei der Hitze! Zur Herberge geht es noch mal steil bergauf und gibt mir den Rest! Ich bin echt kaputt und der Fuß macht sich bemerkbar...

Und dann bin ich in Güemes!!! Ein junger Mann kommt mir mit einem Glas Wasser entgegen und nimmt mir den Rucksack ab. Ich betrete einen sehr gemütlichen Raum in dem große Tische bereits eingedeckt sind. An einem Tisch sitzen bereits Pilger und essen einen Eintopf.?ich werde dazu gebeten. Den Wein lehne ich ab aber das Wasser ist gut! Sie haben dort eine eigene Quelle und daher ist das Wasser. Köstlich! Wir stellen uns alle vor.... Und essen! Ich beteilige mich nicht an dem Gespräch denn ich bin zu müde. Nach dem Essen zeigt mir eine Engländer der seit 3 Tagen dort ist die Herberge. Es geht raus und eine Treppe hoch. In unserem Raum sind 11 Betten aber nur 7 belegt. Sie sind aus Holz und zum Teil 3Stöckig. Man kann aufrecht auf dem Bett sitzen und nichts quitscht! Ein Traum! Ich gehe in sauberen Duschen duschen und wasche meine Wäsche. Im Gärten legen Mie und ich unsere Schlafsäcke aus. Sie erzählt das sie viele Mückenstiche hat, ich habe auch welche aber die Mücken gar nicht bemerkt. Wir genießen den Nachmittag in der Sonne wo sich auch noch ein junger Deutscher zu uns gesellt. Er hat zu Hause eine Freundin doch seine ganze Aufmerksamkeit gillt Mie (-:

Einer der Volontäre versorgt unsere Füße und reinigt meine Ferse. Am Abend gibt es einen Vortrag über Ernesto der selber heute nicht da ist und über den kommenden Weg. Danach gehts zum Essen. Es ist toll mit allen an einem großen Tisch zu sitzen! Die Stimmung ist toll und ich animiere dazu dass alle beim anstoßen mit Wein in ihrer eigenen Sprache zuprosten. Die Koreanerinnen hatten so ihre Schwierigkeiten "scoll" zu sagen... Es war sehr lustig!!! Auf einmal erscheint Ernesto. Er hat wirklich eine tolle Aura. Er begrüßt alle und will später noch einen Vortrag über das Leben halten. Alle gehen hin aber ich bin zu müde...

Am nächsten Morgen gehen Mie und der Deutsche gemeinsam los. Sie kamen sehr spät ins Bett am Abend zuvor... Ja ja ... (((-;

Ernesto sieht wie ich meinen Fuß versorge. Ob ich nicht bleiben will fragt er.nein Danke! Er lässt es sich aber nicht nehmen meinen Fuß zu Tapen und wünscht mir alles gute...

Freitag, 26. September 2014

Santona - Noja

Es sind dann noch 2 Pilger gekommen! Albert und Jan aus Holland. Jan wollte seine Ruhe haben aber  Albert und ich unterhielten uns im Flur auf einem Sofa. Der Hospetalero kam und betrachtete meine Wunde. Er war sauer das ein Verband drauf war aber es war ja auch eine antibiotische Salbe drauf und sollte vor Dreck geschützt werden. Das verstand er nicht... Oder wollte er nicht verstehen. Er entfernte das Pflaster und machte mir eine knallrote Tinktur drauf. Albert lachte dass es aussieht wie Erdebeersosse. Ich schaute im Internet, es war was zum desinfizieren. Kann also nicht schaden. Nur war leider meine ganze Ferse knall rot und die eigentliche Wunde kaum zu erkennen. Albert und ich gingen essen und haben uns gut unterhalten. Wir blieben die einzigen Pilger und somit hatte ich das Zimmer für mich alleine. Meine Wunde sah sch..... aus und ich dachte das wird nix mehr.

Am nächsten Morgen fragte ich den Hospitalero wo der nächste Arzt sei. Ich bräuchte keinen Arzt meinte er, nur Pause und Luft! Ich hatte aber schon 2 Tage Pause und keine Lust mehr. Wenn der Arzt mir sagt es dauert noch mit dem Laufen, dann fahre ich nach Hause!

Jan, Albert und ich gingen noch einen Café trinken und ich fragte in der Bar nach dem Arzt. Der war ganz in der Nähe. Nach dem Café verabschiedeten wir uns und ich ging zum Krankenhaus. Die Damen dort brauchten geschlagene 15 min um zu erkennen was auf meinem Pass der Vorname und was der Nachname ist. Um 10:21 Uhr sollte ich zu Dr. Sowieso gehen. Okay! Ich war 20 min zu früh nur froh denn erst saß ich auf dem Falschen Stockwerk. Ich hielt einer anderen Ärztin den Zettel unter die Nase und sie schickte mich weiter. Ich fand den richtigen Namen und wartete. Irgendwann hörte ich: Vanesssa! Das ist mein 2er Vorname. Ich war nicht sicher und blieb sitzen. Sandra Vanessa! Ah, doch ich! Ich ging rein und zeigte meinen Fuß. Ist das ihr einziges Problem? Ja... Er telefonierte und schickte mich zur Krankenschwester. Na toll, da hätte ich auch vor ner Stunde hin gehen können. Die Krankenschwester reinigte die Wunde und machte ein spezielles Pflaster drauf. Ich verstand nichts von ihren Erklärungen und zückte mein Handy. Google musste helfen! So saßen wir auf der Pritsche und reichten das Handy hin und her. Ich soll alle 2 Tage das Pflaster wechseln. Ein 2. bekam ich noch mit um weitere in der Apotheke zu kaufen. Und kein Wasser soll dran! Socken drüber, Schuhe nicht zu fest und weiter laufen... Juchu!!! 

Auf dem Weg zurück zur Herberge hielt ich in der Apotheke aber die hatten das Pfkaster leider nicht. Na hoffentlich bekomme ich es morgen in einer anderen Apotheke. Der Hospitalero war wie zu erwarten nicht begeistert davon dass ich weiter laufen werde und zog von dannen. Ich stieg in meinen Schuh und merkte die Wunde kaum. Und wenn ist egal, Hauptsache ich schade mir nicht. Schnell gepackt und los gehts! Es ist 12:30 Uhr.

Der Weg geht aus der Stadt raus an einem Gefängnis vorbei. Die Kerle sitzen direkt neben dem Meer... Das ist Strafe! Ich wandere über den Strand und komme an einen Berg ... Was????? Da soll ich hoch? Es ist extrem steil, sandig und hoch! 550 Meter hoch und 350 Meter runter. Die Alternative sind 8 Km Umweg über die Straße. Also hoch! Es war genauso anstrengend wie es aussah aber oben angekommen bot sich ein fantastischer Ausblick! Runter war es dann wesentlich leichter und. Eine Ferse fand das auch besser. Noch 3 weitere Km über den Strand und ich war an der Jugendherberge in der ich heute übernachten wollte. Die Bewertung war nicht so toll aber meinem Fuß reichte es. Ich bekam für 11€ einen Zimmerschlüssel und trat ein. Das 4 Bett Zimmer war schon mit einer Person. belegt. Nach der Unterhose zu urteilen - einem Mann! Ich und ein fremder Mann ganz alleine e? Hier sind 80 Betten und kein Mensch da... Nö! An der Rezeption lachte die Dame und gab mir einen neuen Schlüssel. Ein 2 Bett Zimmer. Das Bett quietschte so unfassbar laut, das habe ich noch nie gehört!!!! Diesmal sage ich aber nichts. 

Ich gehe an den Strand und trinke an der Bar einen Wein. Auf den Sand und in das Wasser kann ich  nicht denn mein Pflaster hatte sich natürlich gelöst. Auch ist trotz Socke und Schuh Sand rein gekommen und ich musste die Wunde beim Duschen doch reinigen - mit eiskaltem Wasser denn warmes gab es nicht. So ließ ich die Wunde an der Luft trocknen und genoss meinen Wein.

Um 18:00 Uhr ging es in der Herberge zum Abendessen und war - allein! Ich saß an einem Tisch für 25 Personen mit meinem Essen und einer kompletten Flasche Rotwein und war allein. Ich konnte nur noch lachen! Ich bin den del Norte gelaufen weil der Frances viel zu voll ist aber so habe ich mir das auch nicht vorgestellt! Ob ich doch noch auf den Frances wechseln soll??? Während ich grübeln kommen doch noch 2 deutsche, danach eine Schweizerin und Dänin die auch deutsch versteht und zum Schluss ein Italiener. Mit dem hätte ich wohl das Zimmer teilen solle. 

Das Essen ist gut und die Gedpräche auch.... Doch noch ein Pilgerabend.

Morgen geht es nach Güemes. Ich freu mich drauf...

Donnerstag, 25. September 2014

Loredo - Santona

Mein Fuß sieht am Morgen etwas besser aus. Eiter scheint weniger zu werden. Ich klebe alles ab und Versuch vorsichtig in meinen Stiefel zu steigen. Schon 2 Schritte zeigen mir - keine Chance! Es schmerzt höllisch! Also ab in die Sandalen und die Stiefel an den Rucksack. Mein Gott ist der schwer..

Leider reibt der hintere Riemen der Sandale an der Wunde. Also muss ich den Riemen unter den Fuß schieben. Ich habe zwar kaum halt aber so kann es gehen. Erst mal gehe ich 5 km an der Strandpromenade nach Santona und steige dort in die Fähre. Der Weg lief sich ganz gut weil es total eben war doch schon bei einer Treppe und einer kleinen Rampe merkte ich das die Sandale überhaupt nicht hält. Wie soll ich da durch die Berge laufen???

In Santona steige ich von der Fähre und sehe an einer geschlossenen Information ein Schild das es zwei Herbergen gibt. Eine ist die Jugendherberge aus dem Buch, die andere scheint neu zu sein und liegt sehr zentral.

Ich beschließe erst mal etwas zu Frühstücken und dann mal schauen zu gehen. Der Ort ist sehr schön! Ich bekomme ein köstliches Frühstück mit frischem O Saft und einen richtigen Supermarkt habe ich auch schon gesehen! Als ich an dem Platz ankomme wo die Herberge sein soll spricht mich ein alter Spanier an: ob ich den camino suche? Nein, die Herberge. Er strahlt und führt mich hin. Direkt am Platz, perfekte Lage. Es scheint der Vater des Hospitaleros zu sein und ist auf Pilgerfang.

Die Herberge ist toll! 4 Zimner mit ordentlichen Betten und sogar Balkon. Für 10€ gibt es sogar noch ein kleines Frühstück. Unten scheint eine Bar mit Menü für 10€ zu sein. Ich werde in ein 4 Bett Zimmer gebracht. Noch bin ich alleine aber es ist auch erst 13 Uhr. Viele werden es wohl nicht werden da in den Büchern nur die Jugendherberge steht aber ein Paar dürften es wohl werden...

Die Russin Valeria hat mir übrigens erzählt das sie in der Herberge in Castro Urdiales übernachtet haben... In der Küche! Sie auf dem Tisch und die anderen auf dem Boden. Sie hatten aber wohl noch Glück denn 2 andere Mädels mussten in der Dusche schlafen!!! Sie hatten nur eine dünne Luftmatratze und sonst nichts... Was hatte ich für ein Glück bisher!

Hazas - Loredo

Mein Fuß sieht richtig schlimm aus! Damit kann ich nicht laufen. Total entzündet. Ich nehme den Bus und fahre die 5 km mit dem Bus. In Loredo setzte ich mich an eine strandbar und trinke Café con leche. Die ersten Pilger aus der Herberge laufen schon an mir vorbei. Die Glücklichen...

Ich gehe in die Apotheke und zeige meinen Fuß. Die Apothekerin verzieht das Gesicht. Oje... Scheint nicht gut zu sein. Sie verkauft mir eine antibiotische Salbe und etwas zum abdecken. Ich soll 3 mal am Tag cremen und nicht laufen.

In der Touristeninfo erfahre ich von einer guten und günstigen Pension mit Pilgerrabat. 16€ für Einzelzimmer mit eigenem Bad. Toll! Ich checke ein und versorge meinen Fuß - und sehe jetzt auch den Eiter. Na das läuft ja prima...

Den Nachmittag verbringe ich mit meinem Hörbuch. In einem Laden kaufe ich mir Brot und Käse und esse es in meinem Zimmer.

Einziger Trost... Ich kann alleine schlafen... Mal sehen wie es morgen aussieht...

Castro Urdiales - Hazas

Nach einem schönen Frühstück starteten wir um 8:30. Nach wenigen Metern bogen die beiden zu einer Kirche ein und für mich kam der Moment des Abschiedes. Sie würden mich eh wieder einholen.

Es ging ewig durch die Stadt und die Pfeile waren mal auf der rechten und mal auf der linken Seite der Steasse. Ich wusste gar nicht wo ich gehen sollte. Irgendwann kam ein Pfeil nach Links und ich stand vor der örtlichen Herberge. Bis hier waren es 2 KM, die muss ich also noch drauf rechnen. Na toll...

Weiter ging es durch kleine Dörfchen aber leider immer direkt neben der Autobahn. Seit dem Start war es nur am stinken und ich konnte gar nicht richtig durchatmen. Schrecklich...

Endlich ging es weg von der Straße Richtung Meer. Vorbei an einem Friedhof, durch ein Tor und aufeinmal mitten in einem verwunschenem Wald! Überall waren kleine und sehr große weiße Felsen! Ich dachte, gleich kommt der kleine Hobbit um die Ecke!!! Es war so unglaublich schön auch wenn der Weg schwer zu laufen war. Und dann stehe ich unvermittelt direkt an der Küste!!! Unglaublich schön und endlich aufartmen.

Auf einer Bank sitzen 4 russische Pilgerinnen die ich schon vor 2 Tagen in der Herberge sah. 3 mittleren Alters und eine Anfang 20. Die junge stand auf einem der Felsen und machte Joga. Nicht mein Ding aber sah schön aus. Wir wechselten 3 Worte, dann zogen sie weiter ... und ich war alleine... nur ich und das Meer! Toll!!!

Nach einer kleinen Rast ging es weiter. Nicht lange und ich holte die 4 im nächsten Ort ein. An einem Campingplatz gab es endlich eine offene Bar und Café con leche. Bars gibt es viele aber fast alle zu... Das empfinde ich als schwierig hier. Auch Supermärkte scheinen Mangelware zu sein, zumindest direkt am Weg. Da bin ich vom Frances doch etwas verwöhnt.

Nach meinem Café ging es weiter, die Russinen waren noch am essen. Ab jetzt hieß es Straße ohne Bürgersteig. Soll aber nicht viel befahren sein. Zuerst noch am Meer entlang und dann auf nach oben. Es ging nur noch rauf und die Autos wurden immer mehr. Mein pilgerführer empfohl mir der Straße weiter zu Folgen da der Weg 6 km kürzer sei und die andere Strecke genauso viel Straße hat aber deutlich anstrengender ist. Also ignoriere ich den Pfeil und laufe weiter gerade aus. Und laufe...und laufe... Und weine nicht obwohl ich will... Nach unendlichen 7 km sehe ich endlich mein Ziel! Nur noch 2 km Straße! Was bin ich froh!!! Nun stören mich nicht mal die Busse mehr die an mir vorbei rasen. Es geht noch 2 weitere km durch ein völlig ausgestorbenes Dorf. Laut Guide soll es ein Pilgerparadis sein denn hier gibt es alles! Aha...

Ich betrete völlig fertig die Herberge. 4 junge Männer sitzen am Tisch und einer sagt: Completo! Nein!!!! Das darf nicht war sein! Mir entgleiten alle Gesichtszüge und die Männer lachen... Er hat mich verarscht! Ich lache mit und schon kommt die Hospetalera. Sie trägt meine Daten ein und erklärt: only women! Nur Frauen? Mir soll es recht sein. Was die Kerle da am Tisch machen weiß ich nicht, vielleicht Einheimische!?

Ich gehe die Treppe rauf und schaue in die Zimmer. Da sind nur Männer! Mir dämmert es: ich bin die einzige Frau! Na toll.. Schlecht gelaunt setzte ich mich auf mein Bett. Na vielleicht kommen die Russinen ja noch. Die wollten nicht weit gehen und kennen die Abkürzung nicht denn die haben den Rother.

Ich gehe zur Dusche und auf der Treppe begegnet mir: eine Frau! Will die mich verarschen??? Das Mädel ist frisch geduscht also schon vor mir da gewesen. Also wirklich... Ich bin aber erleichtert.

Nach der Dusche ziehe ich mein Pflaster von der Ferse weil sich darunter eine riesen Wasserblase gebildet hat ... Und ziehe mir die ganze Haut ab! Eine 3 cm lange Fleischwunde ziert meine Ferse und das Wasser läuft ohne Ende... Ich gehe zur Apotheke, alles andere im Pilgerparadis hat zu. Die Apothekerin zuckt mit den Schultern nach dem Motto: selber schuld! Und dann will sie mir compeed geben. Spinnt die??? Auf eine Fleischwunde? Sie ist in echt vielleicht Metzgerin... Ich lasse mir sterile Pflaster für 9€ geben damit in der Nacht kein Dreck rein kommt. Essen bekomme ich hier auch keines und mache Frustkauf im "Supermarkt". Inkl. einer Flasche Rotwein. Die Russinen sind auch eingetroffen und belegen unser Zimmer. Die Hospitslera erklärt: only two women! Wie jetzt? Dürfen nur 2 hier bleiben??? Ich muss lachen. Die alte hat nen Knall. Die Russinen verstehen und belegen ihre Betten.

Ich sitze draußen mit meiner Tüte Essen und schmerzendem Fuß und alleine ... Mit wem soll ich den Wein trinken? Hier sind wieder nur Gruppen und Paare. Ich telefoniere mit Björn und weine bitterlich. Er tröstet mich, ich soll die ganze Flasche jetzt alleine trinken! Und morgen schauen was mein Fuß sagt.

Mir geht es etwas besser und setze mich zu dem Paar an den Tisch und breite mein Essen aus, hole die Flasche raus und erkläre: heute ist ein scheiß Tag! Finden die beiden auch und so biete ich meinen Wein an. Sie freuen sich.

Alessandra und Lorenzo aus Italien sind auch die Abkürzung gegangen. Sie wollten irgendwann in einen Bus steigen aber der kam erst in 3 Stunden - also doch weiter. Wir tranken den Wein draußen weiter und unterhielten uns gut. Aufeinmal stand die junge Russin neben mir und las in ihrem Rother der auf deutsche ist. Ich frage ob sie nur die Etappen schaut oder warum sie einen deutschen hat!? Ob ich deutsch kann fragt sie, na klar! Sie auch!

Sie studiert seit 3 Jahren in Wiesbaden und heißt Valeriea. Wir unterhalten uns und ich freue mich auf Deutsch plaudern zu können. Sie ist mit ihrer Mutter und deren Freundinnen unterwegs. Manchmal wünscht sie sich etwas alleine sein zu können aber es ist nur bis Santander.

So wünscht sich jeder das was er nicht hat...

Ich klebe meinen Fuß ab damit kein Dreck rein kommt und gehe schlafen. Die Nacht war mit 6 Frauen und einem Mann schön ruhig und Erholsam...





Montag, 22. September 2014

Pobena - Castro Urdiales


Gestern lernte ich vor der Herberge Steffan aus Konstanz und Marvin aus Kanada kennen. Während wir uns unterhielten stand auf einmal der Spanier wieder vor mir. Er und seine Frau wollen mir einen tollen Strsnd zeigen und danach für mich kochen. Es soll Fisch geben. Ob mir 18 Uhr recht wäre!? Okay... Und weg war er wieder. Ich war total überrumpelt und als ich nach Wäsche waschen und Duschen am Strand saß dachte ich: Ne, ich kenne den doch gar nicht. Aber vielleicht kommen die ja auch nicht.

Als ich um 18 Uhr zur Herberge kam stand er schon an seinem Auto und wartete - ohne Frau! Ich erklärte das ich müde sei und nach dem Essen ins Bett gehe. Er versuchte mich zu überreden aber gab dann doch auf. Danach sah ich ihn nicht mehr und mir viel auf das er mit den anderen Männern im Dorf kein Wort gewechselt hat.

Das Abendessen war in Ordnung und nach nem weiteren Bier ging es um 22 Uhr zur Herberge. Vorher haben wir in Castro Urdiales ein Zimmer für die nächste Nacht reserviert. Uns war jetzt schon klar, die heutige Herberge ist nicht der Hit... dreckig und eng! Da kann ein bisschen Luxus nicht schaden. Ein Einzel - und Doppelzimmer ist zu teuer, also ein 3er Zimmer für 25€ pro Nase.

Die Nacht war wie erwartet nicht so toll. Die Pilgerin über mir drehte sich die ganze Nacht und brachte damit das Bett zum wackeln.

Der allgemeine Pilgeraufbruch begann um 6:45 Uhr und nach Packen und Frühstück starteten wir um 8 Uhr die heutige Etappe.

Diese begann mit 120 Treppenstufen nach denen ich dann auch aufgewärmt war. Der Ausblick auf das Meer war jedoch grandios!!! Es ging eine Weile an der Küste entlang bis wir dann steil berab in ein Dorf kamen. Hier wollte ich meine erste Rast nach 6 Km machen doch das Dorf bestand nur aus 10 Häusern und sonst nix. Also wieder steil bergauf zur Landstraße und dann etliche Kilometer an dieser entlang. 2,5 Km ging es mit einer 10% Steigung nach oben. Steffan und Marvin waren zu schnell für mich und sie wollten den ganzen Weg keine Pause machen. Also verabschiedete ich mich von den beiden um etwas zu trinken. Wir würden uns in der Pension wieder sehen.

Ich kämpfte mich den Weg hinauf um dann wieder runter zu gehen... Und gelangte nach 10 km wieder ans Meer. So schön!!!!

Die restlichen 7 Km schaffte ich dann auch noch aber nicht ohne wieder von einem älteren Spanier auf Deutsch angesprochen zu werden. Woher wissen die alle das ich deutsche bin? Er wollte mir den Weg erklären obwohl ich direkt vor dem Pfeil stand! Um höflich zu sein folgte ich seinem Rad und nahm die 50m Abkürzung. 5 Minuten später fuhr er an mir vorbei um mir noch mal den weiteren Weg zu erklären-auch diesmal war der gelbe Pfeil direkt in Augenhöhe.

Ich kam zur Promenade und erreichte nach 1,5 Km das heutige Ziel. Steffan und Marvin warteten schon. Da meine Schultern sehr schmerzten und mein linker Fuß brannte war ich froh angekommen zu sein.

Wir bezogen unser heutiges Domizil welches sehr steilisch ist. Es gibt ein Doppelbett und ein ausziehbares Sofa für die dritte Person. Das Doppelbett ist jedoch nur 1,40m und für die beiden Männer doch etwas eng. Aber was sollten wir machen? Ich schlafe nicht mit einem Fremden in so einem engen Bett. Mit schlechtem Gewissen breitete ich mich auf meinem Bett aus aber das konnte ja auch keiner wissen...

Marvin und ich gingen Pasta Essen und trafen auf einen spanischen Pilger aus Barcelona. Er sprach mich auf Spanisch an weil ich das Essen in dieser Sprache bestellt habe und er dachte das ich diese beherrsche... So kann man sich teuschen 😉

Nach dem Essen gibt es zurück aufs Zimmer zur Siesta. Gleich werden wir zu Abend essen. Dies Stadt ist echt schön und ich freue mich.

Morgen werde ich alleine weiter gehen... Steffan macht mir den Eindruck das er seine Ruhe möchte und ich komme bei deren Tempo nicht mit. Die morgige Etappe beträgt 25 Km und ich denke das die beiden eh weiter gehen werden. Ich werde es sehen...

Sonntag, 21. September 2014

Portugalete - Pobena

Gestern bin ich noch mal raus in der Hoffnung endlich einen Supermarkt zu finden. Aber leider nichts... Ich bin den kompletten Weg zum Hafen zurück um mich da noch mal in den Seitenstraßen zu  verlaufen aber ich wusste ja, ich muss nach oben. Wieder entdeckte ich einen Laden der einem Kiosk gleich kam, von einem Asiaten betrieben. Einen identischen hatte ich am Mittag schon gesehen. Dieser Asiate lag allerdings mit dem Kopf auf der Theke und schlief (-: Ich nahm mir 2 Getränke und gewürztes trockenes Brot und davon wurde er dann auch wach. In der Pension warf ich das Brot nach einem Bissen weg und legte mich ins Bett und hörte mein Hörbuch. Um 21:30 schlief ich dann auch...

Ich hatte geplant erst gegen 8 oder 9 Uhr los zu fahren da für heute nur 13 Km geplant waren. Bis zum nächsten Ort sind es noch 18 Km weiter und das ist mir für den ersten Tag und bei den Temperaturen einfach zu viel.

Und obwohl ich in keiner Herberge schlief schaffte es um 5 Uhr der erste Pilger ( es konnte nur ein Pilger sein ) mich zu wecken. Draußen war es stockdunkel. Um 7 stand ich dann auf und um 7:45 ging es nach nem Zuckerschock ( Schokobrötchen und Cola ) los...

Es waren schon ( oder noch ) viele Spanier unterwegs und die Sonne war am Aufgehen. Ich war schnell aus der Stadt raus und der Weg führte mich auf  einem guten Rad- und Fußweg aus der Stadt raus. Es ging rauf und runter und mehrmals überquerte ich eine Autobahn die echt riesig aber kaum befahren war. Also genau anders rum wie bei uns. Im Minutentakt überholten mich Rennradfahrer die aber hier im Gegensatz zum Camino Frances nicht störten. Über das erste "buen camino" freute ich mich besonders und über die nächsten natürlich auch! Wieder begegneten mir alle sehr sehr freundlich.

Ein alter Spanier hielt mich an. Sowie alle anderen ignorierte er meinen einzigen spanischen Satz das ich kein spanisch spreche. Er wollte wissen ob ich nach Santiago wolle. Woher ich komme und wohin es heute noch geht. Nach Puena? Viel zu kurz! Er schüttelte den Kopf. Ich ging weiter...und war verärgert! Woher wollte der Wissen woher ich heute schon komme? Und er soll selber erst mal den Rucksack schleppen! Es sei allerdings gesagt das die Spanier alle erstaunlich fit sind...aber wen wundert es bei den Bergen? Ich ärgerte mich weiter... Über den Mann und vorallem über mich!!! Was interessiert mich das Gerede von anderen? Ich sollte dringend lernen mich davon zu distanzieren... Caminoaufgabe!

Ich beruhigte mich und kam dann auch bald an einen schönen Strand. Nach 12 KM gab es den ersten Café con leche, Tortilla und O-Saft. Ich genoss die Aussicht und überlegte. 11 Uhr und noch 1 Km zur Herberge. Weiterlaufen oder einkehren? Die Herberge öffnet erst um 15 Uhr aber 18 km sind noch ein Stück... Ich bleibe! So wie geplant.

An der Herberge begegne ich einem alten Spanier der ziemlich gut Deutsch kann. Er schickt mich zur nächsten Bar. 2€ für Wein und Wasser. Gegessen habe ich ja gerade. Supermarkt gibt es keinen aber reichlich Bars. Der Spanier folgt mir nach einer Weile und erzählt von seinem Leben. In den 60ern hat er 10 Jahre in Wiesbaden gelebt und gearbeitet. Nach 15 min zieht er weiter um nach kurzer Zeit im Strandoutfit und einem sehr alten Foto seiner Frau wieder vor mir zu stehen... Sie schaute aus wie Lady Di ... Sehr hübsch!

Nun ist es 13:30 und ich werde mich vor der Herberge hinsetzten und warten bis sie öffnet...




Samstag, 20. September 2014

Bilbao - Portugalete

Leider habe ich keinen PC, muss deshalb am Handy etwas kürzer schreiben...

Der Abschied von Björn und Nick am Flughafen war schmerzhaft und tränenreich...schon in der Nacht ging es mir nicht gut. Um 3 Uhr war ich wach und konnte nicht mehr schlafen, zuviel ging mir durch den Kopf. Gegen halb 5 schlummerte ich dann doch noch mal ein um um halb sieben wieder wach zu werden. Egal, der Wecker ging eh um 7.

Meine Männer brachten mich zum Flughafen und alles lief ohne Probleme. Als ich durch die Sicherheitszone ging und meinen beiden gewunken habe, liefen mir die Tränen.

Am Gate saßen nur 10 Leute. 4 davon waren Pilger. Mir gegenüber saßen Thomas und Sabine, sie wollen nach Deba weil er dort im letzten Jahr aufgehört hatte. Der Flieger war extrem klein und mich beschlich ein unangenehmes Gefühl. Ich fliege eh nicht so gerne aber am Ende waren wir auch kaum 30 Passagiere. Wer soll es der Airline verdenken. Thomas und Sabine saßen zufällig in der selben Reihe wie ich und so hatte ich Ablenkung die gut tat. Der Flug war ruhig und mit nicht mal 2 Stunden schnell vorbei. Kaum am Gepäckband angekommen war der Rucksack auch schon da. Verrückt!

Mit dem Bus ging es dann zum Busbahnhof von Bilbao- Stadtrundfahrt inklusive. Das Guggenheim Museum konnte ich so auch von mehreren Seiten betrachten-ist das auch abgehakt. Am Bahnhof entschied ich spontan direkt mit der Metro nach Portugalete zu fahren und nicht mehr durch Bilbao zu laufen. So verabschiedete ich mich von Thomas und Sabine. Da sie 5 Tage hinter mir sind wird man sehen ob wir uns noch mal begegnen.

An der Metrostation sprach mich direkt ein Reisender an. Auf Deutsch. Woher weiß er das ich Deutsche bin? Der Preis von 1,75€ zum Flughafen wäre ja wohl unverschämt wo der Bus doch nur 1,45€ kostet. Aha!  Nett Lächeln und beschäftigt schauen half nichts denn schon erzählte er dass er heute bereits 15 Pilger gesehen hätte und er jedes Jahr hier wäre und sonst waren es nie so viele... Bla bla bla... Ich strebe zu Gleis 2, denn an der Information hieß es dies sei mein Gleis. Der Mann jedoch ließ sich nicht beirren und folgte mir beharrlich. Ich schaute angestrengt auf den Plan an der Wand und war nicht mehr so sicher ob Gleis 2 richtig ist. Auf Nachfrage schickte eine junge Spanierin mich auf die andere Seite und so war ich den Mann endlich los.

In Portugalete angekommen sollte ich laut Outdoor direkt am Camino sein. Ein Kreisverkehr und dann nach links zur Pension stand dort. Ein Kreisverkehr aber war da nicht, dafür aber ne Touristeninfo.Die Frau zeichnete mir einen ewig langen Weg auf der Karte ein. Komisch. Aber nun gut... dann mal los. Auf der Straße kam mir ein Brautpaar entgegen. Lustig, ist mir damals in Burgos auch als erstes passiert.

Keine der Straßen war auf dem Stadtplan zu finden die ich durchquerte. Da entdeckte ich die Rollbänder von denen ich im Outdoor gelesen hatte. Also dann mal rauf, so verkehrt kann es nicht sein. Als ich wieder den Plan studierte kam ein Spanier auf mich zu. Er kein deutsch und englisch, ich kein spanisch. Er nahm mich bei der Hand und ging mit mir weiter bis er in eine Richtung zeigte und mich ziehen ließ. Das war total nett und auf dem Camino war ich eindeutig auch. An der Nächten Metrostation stand ich wieder da und studierte die Karte und schwupp, eine Spanierin nahm mich wieder an die Hand denn das Sprachproblem blieb bestehen. Spanierin Nummer 3 übernahm mich lächelnd und führte mich zur Pension die ich alleine nie gefunden hätte da nicht mal ein Name dran stand!

Ein sehr altes Ehepaar begrüßte mich freundlich und erzählte mir irgendetwas... Keine Ahnung um was es ging 😉 Kurz zweifelte ich ob ich richtig war aber das verstand der alte Herr dann und gab mir eine Visitenkarte.Puh... Ich war richtig! Mein Zimmer ist sauber und ordentlich und die Duschen auch. Nun endlich was zu Essen besorgen. Es war schon 3 Uhr. Um die Ecke gab es jede menge Bars die auch voll waren aber überall wurde nur getrunken ( Alkohol ) und nicht gegessen.

In einer Bar standen an der Tafel Spaghetti angeschrieben. Also ab an den freien Tisch. Wieder ein Sprachproblem mit der Kellnerin. Sie verstand und führte mich rein, denn gegessen wird wohl drin. Aber als ich in einen hinteren Raum geführt wurde versuchte ich ihr zu erklären dass ich lieber nicht hier ganz alleine sitzen möchte. Die Worte Spaghetti und Terrasse brachten die Erlösung und ich durfte dich wieder raus und die Nudeln schmeckten wirklich gut!

Zurück in der Pension eine kleine Siesta gemacht und mit Björn telefoniert. Jetzt ist es erst 18:00 Uhr und ich werde noch mal raus gehen. Ist schon ziemlich einsam hier. Habe leider noch keinen Pilger entdeckt ( die anderen 14 aus Bilbao sind wohl woanders )aber dass wird sich bestimmt noch ändern.

Vielleicht ja schon heute...

Freitag, 19. September 2014

Noch einmal Schlafen ...

... und dann geht es los!

Ich bin total aufgeregt, ja mir ist schon total schlecht vor lauter Aufregung.

Morgen um 10:15 Uhr geht mein Flug von Düsseldorf nach Bilabao. Mein Mann Björn und mein Sohn Nick werden mich zum Flughafen fahren und dann bin ich...allein... Aber ich habe es ja so gewollt.

Meine Freunde Bianca und Arne waren eben noch da um sich von mir zu verabschieden, meiner Mama habe ich heute Mittag schon "tschüs" gesagt. Jetzt wird es also wirklich ernst...

Meinen kleinen Nick aber werde ich wirklich am meisten vermissen. Er ist allerdings sehr entspannt: " Kein Problem Mama! Papa und ich machen Männerabende" Schon cool der Kleine...für mich ist es viel schwerer aber es ist auch ganz toll das er kein Problem damit hat, sonst würde ich nicht fahren.

Die ersten 2 bis 3 Tage werden bestimmt schwierig für mich aber ab dann hoffentlich um so schöner (-:

Mal sehen wie oft ich Internetzugang und nen PC finden werde aber ich versuche so oft wie möglich zu berichten...

Also ... auf gehts! (-;