Camino del Norte

Camino del Norte

Samstag, 20. September 2014

Bilbao - Portugalete

Leider habe ich keinen PC, muss deshalb am Handy etwas kürzer schreiben...

Der Abschied von Björn und Nick am Flughafen war schmerzhaft und tränenreich...schon in der Nacht ging es mir nicht gut. Um 3 Uhr war ich wach und konnte nicht mehr schlafen, zuviel ging mir durch den Kopf. Gegen halb 5 schlummerte ich dann doch noch mal ein um um halb sieben wieder wach zu werden. Egal, der Wecker ging eh um 7.

Meine Männer brachten mich zum Flughafen und alles lief ohne Probleme. Als ich durch die Sicherheitszone ging und meinen beiden gewunken habe, liefen mir die Tränen.

Am Gate saßen nur 10 Leute. 4 davon waren Pilger. Mir gegenüber saßen Thomas und Sabine, sie wollen nach Deba weil er dort im letzten Jahr aufgehört hatte. Der Flieger war extrem klein und mich beschlich ein unangenehmes Gefühl. Ich fliege eh nicht so gerne aber am Ende waren wir auch kaum 30 Passagiere. Wer soll es der Airline verdenken. Thomas und Sabine saßen zufällig in der selben Reihe wie ich und so hatte ich Ablenkung die gut tat. Der Flug war ruhig und mit nicht mal 2 Stunden schnell vorbei. Kaum am Gepäckband angekommen war der Rucksack auch schon da. Verrückt!

Mit dem Bus ging es dann zum Busbahnhof von Bilbao- Stadtrundfahrt inklusive. Das Guggenheim Museum konnte ich so auch von mehreren Seiten betrachten-ist das auch abgehakt. Am Bahnhof entschied ich spontan direkt mit der Metro nach Portugalete zu fahren und nicht mehr durch Bilbao zu laufen. So verabschiedete ich mich von Thomas und Sabine. Da sie 5 Tage hinter mir sind wird man sehen ob wir uns noch mal begegnen.

An der Metrostation sprach mich direkt ein Reisender an. Auf Deutsch. Woher weiß er das ich Deutsche bin? Der Preis von 1,75€ zum Flughafen wäre ja wohl unverschämt wo der Bus doch nur 1,45€ kostet. Aha!  Nett Lächeln und beschäftigt schauen half nichts denn schon erzählte er dass er heute bereits 15 Pilger gesehen hätte und er jedes Jahr hier wäre und sonst waren es nie so viele... Bla bla bla... Ich strebe zu Gleis 2, denn an der Information hieß es dies sei mein Gleis. Der Mann jedoch ließ sich nicht beirren und folgte mir beharrlich. Ich schaute angestrengt auf den Plan an der Wand und war nicht mehr so sicher ob Gleis 2 richtig ist. Auf Nachfrage schickte eine junge Spanierin mich auf die andere Seite und so war ich den Mann endlich los.

In Portugalete angekommen sollte ich laut Outdoor direkt am Camino sein. Ein Kreisverkehr und dann nach links zur Pension stand dort. Ein Kreisverkehr aber war da nicht, dafür aber ne Touristeninfo.Die Frau zeichnete mir einen ewig langen Weg auf der Karte ein. Komisch. Aber nun gut... dann mal los. Auf der Straße kam mir ein Brautpaar entgegen. Lustig, ist mir damals in Burgos auch als erstes passiert.

Keine der Straßen war auf dem Stadtplan zu finden die ich durchquerte. Da entdeckte ich die Rollbänder von denen ich im Outdoor gelesen hatte. Also dann mal rauf, so verkehrt kann es nicht sein. Als ich wieder den Plan studierte kam ein Spanier auf mich zu. Er kein deutsch und englisch, ich kein spanisch. Er nahm mich bei der Hand und ging mit mir weiter bis er in eine Richtung zeigte und mich ziehen ließ. Das war total nett und auf dem Camino war ich eindeutig auch. An der Nächten Metrostation stand ich wieder da und studierte die Karte und schwupp, eine Spanierin nahm mich wieder an die Hand denn das Sprachproblem blieb bestehen. Spanierin Nummer 3 übernahm mich lächelnd und führte mich zur Pension die ich alleine nie gefunden hätte da nicht mal ein Name dran stand!

Ein sehr altes Ehepaar begrüßte mich freundlich und erzählte mir irgendetwas... Keine Ahnung um was es ging 😉 Kurz zweifelte ich ob ich richtig war aber das verstand der alte Herr dann und gab mir eine Visitenkarte.Puh... Ich war richtig! Mein Zimmer ist sauber und ordentlich und die Duschen auch. Nun endlich was zu Essen besorgen. Es war schon 3 Uhr. Um die Ecke gab es jede menge Bars die auch voll waren aber überall wurde nur getrunken ( Alkohol ) und nicht gegessen.

In einer Bar standen an der Tafel Spaghetti angeschrieben. Also ab an den freien Tisch. Wieder ein Sprachproblem mit der Kellnerin. Sie verstand und führte mich rein, denn gegessen wird wohl drin. Aber als ich in einen hinteren Raum geführt wurde versuchte ich ihr zu erklären dass ich lieber nicht hier ganz alleine sitzen möchte. Die Worte Spaghetti und Terrasse brachten die Erlösung und ich durfte dich wieder raus und die Nudeln schmeckten wirklich gut!

Zurück in der Pension eine kleine Siesta gemacht und mit Björn telefoniert. Jetzt ist es erst 18:00 Uhr und ich werde noch mal raus gehen. Ist schon ziemlich einsam hier. Habe leider noch keinen Pilger entdeckt ( die anderen 14 aus Bilbao sind wohl woanders )aber dass wird sich bestimmt noch ändern.

Vielleicht ja schon heute...

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