Camino del Norte

Camino del Norte

Sonntag, 21. September 2014

Portugalete - Pobena

Gestern bin ich noch mal raus in der Hoffnung endlich einen Supermarkt zu finden. Aber leider nichts... Ich bin den kompletten Weg zum Hafen zurück um mich da noch mal in den Seitenstraßen zu  verlaufen aber ich wusste ja, ich muss nach oben. Wieder entdeckte ich einen Laden der einem Kiosk gleich kam, von einem Asiaten betrieben. Einen identischen hatte ich am Mittag schon gesehen. Dieser Asiate lag allerdings mit dem Kopf auf der Theke und schlief (-: Ich nahm mir 2 Getränke und gewürztes trockenes Brot und davon wurde er dann auch wach. In der Pension warf ich das Brot nach einem Bissen weg und legte mich ins Bett und hörte mein Hörbuch. Um 21:30 schlief ich dann auch...

Ich hatte geplant erst gegen 8 oder 9 Uhr los zu fahren da für heute nur 13 Km geplant waren. Bis zum nächsten Ort sind es noch 18 Km weiter und das ist mir für den ersten Tag und bei den Temperaturen einfach zu viel.

Und obwohl ich in keiner Herberge schlief schaffte es um 5 Uhr der erste Pilger ( es konnte nur ein Pilger sein ) mich zu wecken. Draußen war es stockdunkel. Um 7 stand ich dann auf und um 7:45 ging es nach nem Zuckerschock ( Schokobrötchen und Cola ) los...

Es waren schon ( oder noch ) viele Spanier unterwegs und die Sonne war am Aufgehen. Ich war schnell aus der Stadt raus und der Weg führte mich auf  einem guten Rad- und Fußweg aus der Stadt raus. Es ging rauf und runter und mehrmals überquerte ich eine Autobahn die echt riesig aber kaum befahren war. Also genau anders rum wie bei uns. Im Minutentakt überholten mich Rennradfahrer die aber hier im Gegensatz zum Camino Frances nicht störten. Über das erste "buen camino" freute ich mich besonders und über die nächsten natürlich auch! Wieder begegneten mir alle sehr sehr freundlich.

Ein alter Spanier hielt mich an. Sowie alle anderen ignorierte er meinen einzigen spanischen Satz das ich kein spanisch spreche. Er wollte wissen ob ich nach Santiago wolle. Woher ich komme und wohin es heute noch geht. Nach Puena? Viel zu kurz! Er schüttelte den Kopf. Ich ging weiter...und war verärgert! Woher wollte der Wissen woher ich heute schon komme? Und er soll selber erst mal den Rucksack schleppen! Es sei allerdings gesagt das die Spanier alle erstaunlich fit sind...aber wen wundert es bei den Bergen? Ich ärgerte mich weiter... Über den Mann und vorallem über mich!!! Was interessiert mich das Gerede von anderen? Ich sollte dringend lernen mich davon zu distanzieren... Caminoaufgabe!

Ich beruhigte mich und kam dann auch bald an einen schönen Strand. Nach 12 KM gab es den ersten Café con leche, Tortilla und O-Saft. Ich genoss die Aussicht und überlegte. 11 Uhr und noch 1 Km zur Herberge. Weiterlaufen oder einkehren? Die Herberge öffnet erst um 15 Uhr aber 18 km sind noch ein Stück... Ich bleibe! So wie geplant.

An der Herberge begegne ich einem alten Spanier der ziemlich gut Deutsch kann. Er schickt mich zur nächsten Bar. 2€ für Wein und Wasser. Gegessen habe ich ja gerade. Supermarkt gibt es keinen aber reichlich Bars. Der Spanier folgt mir nach einer Weile und erzählt von seinem Leben. In den 60ern hat er 10 Jahre in Wiesbaden gelebt und gearbeitet. Nach 15 min zieht er weiter um nach kurzer Zeit im Strandoutfit und einem sehr alten Foto seiner Frau wieder vor mir zu stehen... Sie schaute aus wie Lady Di ... Sehr hübsch!

Nun ist es 13:30 und ich werde mich vor der Herberge hinsetzten und warten bis sie öffnet...




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